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Erwartungen, Frauen-Business und nicht beglichene Wertschätzung



Ich möchte heute einfach mal jammern.


Das neue Jahr ist noch so jung, und ich habe schon die Nase voll! Heute hatte ich zwei Heulanfälle.


Urlaub oder doch nicht?

Am 2. Januar wollte mein Auto nicht anspringen, als wir unseren Kurzurlaub auf der Schwäbischen Alb beenden wollten. Kann man das überhaupt als Urlaub bezeichnen? Es war vielleicht eine kleine Auszeit fürs Gehirn, aber alles andere als entspannt: Wir haben jeden Tag gearbeitet, unsere Unterkunft in Schuss gehalten und die Esel der Besitzer versorgt. Drei Mal täglich misten, füttern und mehr. Life’s a b*tch, oder? Natürlich habe ich auch noch meine Tage bekommen – als wäre das nicht schon genug.


Und von Entspannung konnte auch deshalb keine Rede sein, weil ich trotzdem ständig mein Geschäftshandy im Blick hatte.


Eine Beratung, die weh tut

Was mich momentan wirklich belastet, ist ein Vorfall aus meiner Beratungspraxis. Eine Mutter, emotional und körperlich am Ende, hat mich per E-Mail kontaktiert. Es ging ums Stillen, und sie bat mich um einen telefonischen Termin.

Am Sonntagabend habe ich meinen Sohn auf dem Sofa geparkt, um dieser Mutter zu helfen. Über eine Stunde habe ich mit ihr telefoniert und sie emotional aufgefangen. Am nächsten Tag erkundigte ich mich, wie es ihr geht. Sie bedankte sich, sie könne die Situation jetzt klarer sehen, und war dankbar für meine Unterstützung.


Ich habe ihr daraufhin eine Rechnung geschickt. 15 Minuten habe ich als Kulanz abgezogen, da ich immer ein kostenloses Erstgespräch anbiete. Eigentlich hätte gerade diese Sonntagsberatung eine besondere Wertschätzung verdient – ein Trinkgeld vielleicht? Stattdessen bekam ich eine Rückmeldung, die mich sprachlos gemacht hat:


Die Mutter, eine Juristin, wies mich darauf hin, dass ich es versäumt hätte, sie explizit auf die Kosten hinzuweisen, und sie deshalb nicht zahlen wolle. Zwar akzeptierte sie meine AGBs, behauptete aber, ich hätte eine Pflicht verletzt. Sie wolle das jetzt mit ihrer Krankenkasse klären – obwohl wir alle wissen, dass Stillberatungen privat bezahlt werden müssen.


Ist das euer Ernst? Sie hat von meiner Expertise profitiert, sich bedankt und jetzt das? Eine Juristin mit wahrscheinlich gutem Einkommen in Elternzeit streitet sich um 50 Euro?


Noch ein Rückschlag

Das Jahr endete mit einem ähnlichen Vorfall: Eine Mutter wollte eine persönliche Beratung zu Hause. Obwohl mein Kalender vor Weihnachten voll war, bot ich ihr einen Termin an. Kurz vor dem Termin sagte sie per E-Mail ab – zwei Stunden vorher. Ihre Begründung: Das Kind müsse vielleicht ins Krankenhaus.


Ich habe den Terminblock freigehalten und einer anderen Familie abgesagt. Einen kurzfristigen Ersatz zu finden, war unmöglich. Ich stellte eine Rechnung für das Ausfallhonorar, woraufhin sie pampig reagierte. Plötzlich hieß es, das Kind sei tatsächlich im Krankenhaus gewesen. Ich bot ihr an, nur die Hälfte zu berechnen, wenn sie mir einen Nachweis schicken würde – nichts. Keine Antwort.


Jetzt bleibt mir wohl nur der Weg über ein Inkassobüro. Ich habe es satt, dass Frauen andere Frauen so respektlos behandeln.


Meine Fragen an euch:


Sollte ich zukünftig Vorauszahlungen verlangen?


Muss ich wirklich bei jeder Beratung explizit auf die Kosten hinweisen, auch wenn sie in meinen AGBs stehen?


Wie kann ich mich besser vor solchen Situationen schützen?



Dankbarkeit trotz allem


An dieser Stelle ein riesiges Dankeschön an die vielen tollen Familien, die meine Arbeit schätzen und sich fair verhalten! Ihr seid die Mehrheit, und das sollte ich nicht vergessen.


Ich wünsche euch allen ein frohes, gesundes und respektvolles neues Jahr!


Eure Diana

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