Es passiert immer wieder – Frauen, die mit Stillproblemen zu kämpfen haben, werden nicht nur von Fachpersonen wie Hebammen oder Kinderärzt*innen leichtfertig dazu geraten, abzustillen, sondern auch von anderen Müttern. Doch warum? Oft raten diese Frauen selbst zum Abstillen, weil sie eigene schwierige Erfahrungen mit dem Stillen gemacht haben. Vielleicht haben sie nicht gestillt und fühlen sich dadurch unsicher oder traurig. In dem Moment, in dem eine andere Mutter auch aufhört zu stillen, kann das ihre eigenen Gefühle der Unsicherheit lindern – ein unbewusster Mechanismus, der es ihnen leichter macht, mit ihren eigenen Entscheidungen umzugehen.
Aber das sollte nicht der Weg sein. Stillen ist eine sehr persönliche Entscheidung, und jede Mutter hat das Recht auf die Unterstützung, die sie braucht, um ihre eigene Stillreise zu meistern – ohne Druck und ohne Vergleiche.
Stillen ist ein Grundrecht
Was oft vergessen wird: Stillen ist nicht nur eine natürliche Entscheidung, sondern auch ein Grundrecht – sowohl für die Mutter als auch für das Kind. Dieses Recht auf eine gesunde und förderliche Stillbeziehung sollte niemals leichtfertig infrage gestellt werden. Gerade wenn Probleme auftreten, ist es wichtig, auf professionelle und fachkundige Unterstützung zu setzen.
Hebammen, Kinderärzt*innen und Stillberaterinnen: Kein Konkurrenzkampf
Leider kommt es immer wieder vor, dass Fachpersonen wie Hebammen oder Kinderärztinnen zu schnellen, unüberlegten Empfehlungen greifen. Hebammen raten oft zum Abstillen, nicht weil es die beste Lösung ist, sondern weil sie das Gefühl haben, an ihre Wissensgrenzen zu stoßen – vielleicht auch aus Angst, dass Stillberaterinnen ihnen Arbeit wegnehmen könnten. Kinderärztinnen wiederum behaupten manchmal, ein Kind habe kein kurzes Zungenband, obwohl sie gar nicht für eine solche Diagnose ausgebildet sind.
Solche Situationen zeigen: Es ist unprofessionell, wenn eine Fachperson nicht einräumt, dass sie an ihre Wissensgrenze gestoßen ist. Stattdessen sollte sie die betroffene Mutter an eine qualifizierte Fachkraft wie eine Still- oder Laktationsberaterin verweisen. Es zeugt von echter Kompetenz, die Grenzen des eigenen Wissens zu erkennen und im besten Interesse der Mutter und des Kindes zu handeln – denn es geht nicht um Konkurrenz, sondern um das Wohl der Familie.
Mein Appell: Mehr Unterstützung, weniger Druck
Jede Mutter verdient die Chance, ihre Stillbeziehung zu meistern – mit der richtigen Unterstützung. Aufgeben sollte nie die erste Option sein, wenn es Lösungen gibt. Wenn du ähnliche Erfahrungen gemacht hast oder Unterstützung brauchst, melde dich gerne bei mir. Zusammen finden wir Wege, wie du erfolgreich weiterstillen kannst.
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