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Die Frenotomie bzw. das Kürzen/Trennen des Zungenbandes - Laser vs. Skalpell

Aktualisiert: 8. Dez. 2021

Am 26.11.2021 wurde mein Zungenband getrennt bzw. exzidiert. Erfahrungsbericht und meine aktuelle Meinung:

Das Thema "LASER" ist momentan in aller Munde. Lasern ist hip, lasern ist chic.


Tatsächlich wird seit vielen Jahren angenommen das die Wundheilung beim lasern länger dauert und vor allem schmerzhafter ist. Dieser Fakt sticht m.E. nach auch die Tatsache das eine mit Laser behandelte Wunde etwas weniger blutet.


In Fachkreisen ist eine sachliche Diskussion häufig schwer möglich. Jede Fachperson sitz in "ihrem Lager", die wenigsten Fachpersonen haben aber einen Vergleich zwischen Schnitt und Laser!


Ich befinde mich in der glücklichen Situation das ich mit 2 renommierten Chirurgen arbeiten darf. Diese Chirurgen haben bereits mehr als 20 Jahre Laser-Erfahrung! Zungenbänder wurden hier schon vor mehreren Jahrzehnten getrennt! Laser und Elektroschlingen werden in der MKG bereits seit Jahrzehnten eingesetzt um plastische Rekonstruktionen, z.B. am zarten Augenlid durchzuführen. Das Durchschnittsalter der Patienten hat sich durch die Erkenntnisse der letzten Jahre stark reduziert; i.e. auch Babys werden seit einigen Jahren in der MKG behandelt da man durch Studien den positiven Effekt der Frenotomie bei oralen Restriktion auf die Sauglingsernährung nachgewiesen hat.

Nun bleibt die Frage offen ob eine Frenotomie per Skalpell oder Laser durchgeführt werden soll.

Letzten Endes obliegt die Entscheidung zum 1. der Eltern des zu behandelten Babys, zum 2. muss aber auch ein Chirurg entscheiden, ob er mit einem Lasereingriff das beste Ergebnis erzielen kann!

Und nun zum Eingriff in meinem Mund.

Ich muss gestehen ich war bisher hin- und hergerissen was die Entscheidung angeht....Schnitt oder Laser. Im Selbstversuch haben wir entschieden eine Seite meiner Zunge mit Schere zu behandeln, die andere Seite wurde gelasert. Erst nach 10 Tagen habe ich erfahren welche Seite Laser- und welche Schnittseite war.

Die 3 ersten Tage war kein Unterschied zu spüren. Was ich über diese Zeit zurückmelden kann ist, das Schmerzmittel in den ersten Tagen erforderlich war. Schmerz beschreibt das Gefühl aber nicht richtig, ein heftiges wund sein trifft die Beschreibung besser!

Ab Tag 8 war ich auf der Schnittseite jedoch fast schmerzfrei während die Laserseite noch ziemlich gezibbelt hat. Diese Erfahrung lässt sich selbstverständlich nicht 1:1 von einer erwachsenen Frau auf einen Säugling übertragen. Dennoch tendiere ich bzgl. Schmerzen zum Skalpell.

Ein weitere Grund mich für einen Schnitt zu entscheiden ist ein rein praktischer Grund - ein Schnitt ist in weniger als einer Sekunde ausgeführt. Das Lasern bedarf mehrerer Wiederholungen des Strahls auf der Schleimhaut um diese gänzlich zu durchtrennen. Dabei ist natürlich das Risiko das sich das Baby bewegt um einiges höher. Das lasern IST eine Verbrennung und so riecht es auch!

Mein Sohn musste sich vor einigen Jahren einem Eingriff unterziehen, selbstverständlich habe ich mich für den Laser entschieden der in aller Munde war. Ich gestehe ganz ehrlich, das ich heute einen chirurgischen Eingriff durch Schneiden vorziehen würde!!!


Was ich zur Nachbehandlung und Dehnübungen sagen kann:

Entgegen meiner bisherigen Empfehlung bereits am Folgetag mit Massagen zu beginnen MUSS ich aus eigener Erfahrung sagen...NEIN. Niemand fasst diese frische Wunde an! Ab Tag 3 halte ich eine Massage für machbar, allerdings mit vorheriger Anwendung eines schmerzlindernden Mund-/Wundgels wie z.B. Infectogingi.

Für unumgänglich halte ich jedoch Körperarbeit und Babylogo!

Dazu bekommt Ihr aber von mir genauere Infos.


Sprecht mich gerne an!








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