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Wenn das Stillen nicht möglich ist: Die tiefe Traurigkeit einer Mutter im Licht evolutionärer Instinkte

Von der Kommerzialisierung zur tiefen Trauer: Warum Stillunfähigkeit mehr ist als nur ein Geschäft


Im letzten Blogbeitrag habe ich beleuchtet, wie Unternehmen die Stillunfähigkeit von Müttern ausnutzen, um ihre Produkte zu vermarkten und daraus Kapital zu schlagen. Doch die Kommerzialisierung des Stillens hat tiefere Folgen. Viele Mütter fühlen sich nicht nur traurig, sondern auch wütend, wenn sie ständig mit Stillfakten und Erwartungen konfrontiert werden. Dieser Druck, der durch die Idealvorstellungen der Gesellschaft und der Werbung entsteht, verstärkt oft das Gefühl des Versagens und der Traurigkeit. Heute möchte ich tiefer darauf eingehen, warum diese Emotionen so intensiv sind und wie sie sich aus evolutionären Instinkten und hormonellen Veränderungen erklären lassen.


 

Ja, die natürliche Verbindung zwischen dem Stillen und dem Überleben des Babys spielt eine tiefgreifende Rolle in den emotionalen Reaktionen von Müttern, die nicht stillen können. Evolutionär gesehen ist das Stillen eine der wichtigsten Möglichkeiten, um das Überleben des Neugeborenen zu sichern. Wenn eine Frau nicht in der Lage ist zu stillen, könnte dies instinktiv als eine Bedrohung für das Wohl des Kindes empfunden werden, auch wenn das Kind tatsächlich nicht in Gefahr ist.



Evolutionäre und biologische Perspektive


  1. Überlebensinstinkt: In der Evolution war das Stillen entscheidend für das Überleben des Kindes. Wenn eine Mutter nicht stillen konnte, war das Kind möglicherweise gefährdet. Diese tief verwurzelte Verbindung zwischen Stillen und dem Überleben des Kindes könnte erklären, warum Frauen so intensiv emotional reagieren, wenn sie nicht stillen können. Auch wenn das heutige Umfeld viele Alternativen bietet, ist dieser uralte Instinkt noch in unseren biologischen Systemen verankert.


  2. Verlustsymbolik: Das Unvermögen zu stillen könnte unbewusst als eine Art Verlust wahrgenommen werden, ähnlich wie der Verlust eines Kindes. Die hormonellen und emotionalen Prozesse, die beim Stillen eine Rolle spielen, sind eng mit dem Mutterinstinkt und der Bindung an das Kind verbunden. Wenn das Stillen nicht möglich ist, kann dies Gefühle von Trauer und Verlust auslösen, die in der Tiefe des menschlichen Bewusstseins verankert sind.



Psychologische Implikationen


  • Trauer und Verlustgefühle: Frauen, die nicht stillen können, können tatsächlich eine Form von Trauer erleben, weil sie das Gefühl haben, eine natürliche und wesentliche Aufgabe nicht erfüllen zu können. Dieses Gefühl könnte eine Art „kulturelles Gedächtnis“ widerspiegeln, das mit dem Verlust eines Kindes oder der Unfähigkeit, das Überleben eines Kindes zu sichern, verbunden ist.


  • Bindung und Schutz: Die enge Verbindung, die durch das Stillen entsteht, ist nicht nur ein emotionales Band, sondern hat auch eine starke Schutzkomponente. Wenn das Stillen nicht möglich ist, könnte die Mutter das Gefühl haben, dass ihre Fähigkeit, ihr Kind zu schützen und zu versorgen, beeinträchtigt ist.



Fazit


Das Unvermögen zu stillen kann tiefgehende emotionale Reaktionen auslösen, die sowohl auf hormonellen als auch auf evolutionären Faktoren basieren. Diese Reaktionen spiegeln möglicherweise uralte Instinkte wider, die das Überleben und die Bindung an das Kind sicherstellen sollten. Diese instinktiven Reaktionen, verbunden mit modernen gesellschaftlichen Erwartungen, können zu einer intensiven Trauer führen, wenn das Stillen nicht möglich ist.


Als erfahrene Stillexpertin stehe ich dir nicht nur fachlich, sondern auch emotional zur Seite – ohne Dogmen und Vorurteile. Ich weiß, dass viele von euch unter immensem Druck stehen und oft sprichwörtlich Opfer der Erwartungen und der Industrie sind. Gemeinsam finden wir den Weg, der für dich und dein Baby am besten passt.


Liebe Grüße

Diana




Mutter steht mit Baby im Regen

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